Die sechs Phasen der Vereinnahmung*

Phase 1 – Der Aufbau der Abhängigkeit (zum Einleiten der Fremdbestimmung)

Der andere Mensch wird (sehr oft sogar voller Güte und ganz liebevoll) in Abhängigkeit gebracht, wobei die vereinnahmende Person dabei immer wieder betont, dass dies nur zum Besten der vereinnahmten Person geschieht. Der Persönlichkeit der vereinnahmten Person, mit all ihren Hoffnungen, Sehnsüchten und Wünschen, wird dabei von der vereinnahmenden Person kaum bzw. nur eine oberflächliche Aufmerksamkeit geschenkt. Es erfolgt eine theoretische aber keine praktische Zustimmung, weil die vereinnahmende Person seine Ziele und Denkweise ganz selbstverständlich über die der vereinnahmten Person stellt.

Es beginnt eine unterschwellige und schleichende Entwertung der vereinnahmten Person. Ursache für diese Vorgehensweise der vereinnahmenden Person ist sehr oft eine Manie bzw. ein manieartiger Zustand (auch in Wechselwirkung mit anderen psychischen Störungen), wodurch es zu einem falschen Wertigkeitsdenken kommt, welches man in etwas so beschreiben kann: „Der Andersdenkende bzw. Andersgeartete ist ja selber schuld, dass er deswegen weniger wert ist.“

 

Phase 2 – Die Schuldüberfrachtung(en)

Die so in Abhängigkeit gebrachte, aber dadurch leider auch völlig unmotivierte, Person wird mit immer mehr Schuld überfrachtet. Der entwerteten Person wird dabei vermittelt, dass sie auf Grund ihrer fehlenden Motivation kein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft (in welcher Form auch immer) sei und somit den Zielen der Gruppe im Wege steht. Die Entwertung der vereinnahmten Person schreitet ab diesem Zeitpunkt ganz offen voran, indem sie mit immer mehr Vorwürfen überfrachtet wird. Eventuellen Einwänden der vereinnahmten Person, dass sie doch eigentlich ganz andere Ziele hätte, wird mit Abwertung dieser Ziele von Seiten der vereinnahmenden Person ganz offen, sowie auch unterschwellig schleichend entgegen gewirkt.

 

Phase 3 – Die Sanktionierung(en)

Kann oder will die vereinnahmte Person nicht begreifen, dass (ihr) Glück nun mal nichts weiter ist, als die Einsicht in die Notwendigkeit, beginnen die Sanktionierungen. Dies beginnt in kleinen Gruppen (ab 2 Personen) z.B. mit Liebesentzug und steigert sich im Rahmen der größten Gruppe – unserer Gesellschaft – bis hin zum Entzug aller zum (Über-) Leben benötigten (materiellen und finanziellen) Mittel. Der (anfänglich schleichenden) schrittweisen Entwertung folgt am Ende die totale Entrechtung. Die vereinnahmte Person nimmt dies u.a. als Mobbing wahr, was die vereinnahmende Person aber auf Basis ihrer eigenen psychischen Störung (meist in Form einer Manie bzw. eines manieartigen Zustandes oder im Fall von Institutionen auf Basis ihrer strukturell diskriminierenden Grundausrichtung) und dem damit verbundenen (unbewussten) Glauben etwas besseres zu sein, natürlich überhaupt nicht so sieht.

 

Phase 4 – Die Zerstörung oder Vernichtung

Da der vereinnahmenden Person (auch wieder auf Basis ihrer psychischen Störung) am Ende, ihre, für sie vermeintlich einzigen und absolut richtigen Ziele wichtiger sind wie das (leibliche) Wohl der vereinnahmten Person, schreckt sie auch nicht vor einer totalen Zerstörung (des Verhältnisses) oder Vernichtung (der Person) zurück. Die vereinnahmende Person braucht dabei auch unbedingt diese (totale) Zerstörung und Vernichtung, da sie, wenn es gar nicht anders geht, nur so zweifelsfrei beweisen kann, dass „NUR ihr Weg“ der einzig wahre und mögliche gewesen wäre.
Die vereinnahmende Person nimmt damit der vereinnahmten (und dadurch natürlich auch total unterdrückten) Person jede Möglichkeit, das Gegenteil zu beweisen. Diese, auch auf Grund der tiefen psychischen Störungen der Massen, tief verankerte Verhaltensweise in unserer Gesellschaft, könnte man auch als „Highlander-Syndrom“ bezeichnen… „Es kann nur einen geben!“

 

Phase 5 – Die Umkehr der Schuldfrage

Die vereinnahmte Person (be-)fördert ihre eigene Zerstörung oder Vernichtung auch noch selber völlig unbewusst, da sie sich entweder in der totalen Ohnmacht (inneren Kündigung) oder in der ohnmächtigen Wut (Hass und Gewalt) befindet. In beiden Fällen beweist die vereinnahmte Person somit völlig unbewusst, weil ihr die Ursachen ihrer Situation (ihre Fremdbestimmung durch Dritte) nicht bewusst sind, dass mit ihr etwas nicht stimmt und sie „betreut“ oder „gemaßregelt“ werden muss**. Oft kommt die vereinnahmte Person durch die inzwischen entstandenen psychischen Schäden selber gar nicht mehr mit dem Leben klar. An diesem (Tief-)Punkt angekommen benötigt sie jetzt sogar die Hilfe ihres  bzw. ihrer Peiniger um zu überleben, was die Psyche noch weiter ordentlich durcheinander bringt**.
Völlig unbewusst für alle Beteiligten wird die Schuldfrage (wie von Zauberhand) umgedreht und das Opfer zum Täter gemacht. Diese Verdrehung der Schuldfrage bewirkt für die verein­nahmende Person im Nachhinein auch noch eine perfide Bestätigung ihres (unrechten) Handelns, so dass ab diesem Zeitpunkt nun sogar völlig außenstehenden Personen der Entrechtung der vereinnahmten Person zustimmen (Das mediale Hartz-IV-Bashing und die Zustimmung der Massen sind dafür ein sehr gutes Beispiel).
Als Fazit ist es somit auch gut zu wissen, dass sehr oft gerade die, die sich als Heilsbringer anpreisen, genau diejenigen sind, die das Problem (selber) erst verursachen und – zu ihrem Eigennutz – auch noch künstlich am Leben erhalten**.

 

Phase 6 – Die (unendlichen) Wiederholung(en)

Wenn die vereinnahmende Person Glück hat, wirkt schon nach Phase 1 oder spätestens nach Phase 2 bei der vereinnahmten Person das Stockholm-Syndrom. Die vereinnahmte Person, als fremdbestimmtes Individuum, stellt ihre Persönlichkeit dadurch immer mehr in den Hintergrund und identifiziert sich immer stärker mit den Zielen desjenigen, der ihn in Abhängigkeit gebracht hat. Um die dadurch immer mehr in Mitleidenschaft gezogene Seele kümmert sich dann (natürlich auch wieder zum „Glück“ der vereinnahmten Person) die Gesundheits- und Pharma- und/oder die Gerechtigkeits- und entsprechende Unterbringungsindustrie(**). Eine neue bzw. weitere Vereinnahmung mit all seinen Folgen beginnt.

Da sich die vereinnahmte Person inzwischen (bewusst oder unbewusst) zutiefst innerlich verletzt fühlt und aber die Verursacher ihres Zustandes nicht erkennen kann oder auch (zum vermeintlichen Selbstschutz) nicht erkennen will, wird Gleichgültigkeit und/oder Hass sowie Rache zu seinem inneren Antrieb. Wieder wurde eine psychische Störung regelrecht gezüchtet, unter der nun auch wieder weitere Mitmenschen zu leiden haben. Leider sind es dabei aber oft die schwächeren und am Zustand der vereinnahmten Person völlig unbeteiligte Menschen, die davon betroffen sind. Den meisten (vereinnahmten) Opfern fehlt es an Charakterstärke, sich ihren wirklichen Peinigern entgegenzustellen.
Die Spirale der Vereinnahmungen, inneren Verletzungen und Traumatisierungen anderer Menschen schraubt sich somit immer weiter hoch und dies noch dazu, bis ein Übermaß erreicht ist. Dieses Übermaß an inneren Verletzungen und nicht therapierten Traumatisierungen sorgt im weiteren Verlauf für eine immer stärker werdende Verrohung und Gewaltbereitschaft unserer Gesellschaft. Eine gewalttätige Auseinandersetzung auf gesellschaftlicher Ebene (Aufstände, Revolutionen, Kriege) ist dann am Ende wieder einmal unvermeidbar.

Fast alle Menschen geben für die o.g. Umstände bzw. Entwicklungen übrigens IMMER dem bzw. den Anderen die Schuld, ohne aber überhaupt wahrzunehmen, dass sie selbst bzw. jeder von uns die Basis für diese, unsere Gesellschaft wieder und wieder zerstörenden Zustände, bilden bzw. bildet.

*) Vor allem auf Basis der psychischen Störung „Angst vor Kontrollverlust“, wodurch gemeinsame oder andere alternative Lösungswege erst gar nicht angedacht werden können.

**) Ganze Industriezweige sowie die paritätische Wohlfahrt (auf deren Ideologie unser Staatswesen aufgebaut ist) leben davon, was eine auf „Schwachsinn“ basierende Gesellschaft (die noch dazu als „ganz normal“ verteidigt wird***) zur Folge hat.

***) Zur Not bis zur völligen Zerstörung oder Vernichtung – Siehe Phase 4 (nun aber im aller­höchsten Stadium, auf gesellschaftlicher Eben angekommen).

 

> Hier gibt es den Text auch als PDF-Datei zum herunterladen <

 

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