Dürfen wir behaupten, dass „alle“ Menschen psychisch beeinträchtigt sind?

Wir sagen „ja“, denn kaum einem Menschen ist bewusst, dass wir am Tag unserer Geburt in genau das Erziehungs- und Arbeitslager hineingeboren werden, in dem unsere Eltern bereits seit ihrer eigenen Geburt Insassen sind. Wir alle kommen auf Grund des fehlenden Grundrechtes auf Existenz „sofort“ in eine gesellschaftsweite wirtschaftliche Abhängigkeits- und Erpressungsmühle und ab dem Tag unserer Geburt beginnt ebenfalls sofort unsere Konditionierung für das bestehende Gesellschaftssystem, – was unsere Seele zutiefst verletzt.
Unsere Individualität von Kindheit an, als Überlebensstrategie zum Erhalt der eigenen Art, zu brechen, wiederholt sich schon seit Jahrhunderten bzw. Jahrtausenden und hinterlässt in jedem Menschen tiefste Spuren in Form von mehr oder weniger starken seelischen Verletzungen.

(Völlig isolierte indigene Völker sind bei dieser Betrachtungsweise ausgenommen, wobei unsere „Zivilisation“ auch diese ausgerottet bekommt.)

Das schlimme dabei ist noch dazu, dass die sich aus den o.g. Gründen ständig wiederholenden seelischen Verletzungen und Traumatisierungen ab einem gewissen Übermaß dazu führen, dass die eigene Gewaltbereitschaft (im schlimmsten Fall gegenüber allen und jeden und selbst bei vernunftbegabten Menschen) immer weiter ansteigt*. Unsere Gesellschaft verroht! Die Basis für die vergangenen und kommenden kriegerischen Auseinandersetzung liegen somit einzig und allein in uns allen selbst.

*) Das Ergebnis spiegelt sich aktuell nicht nur in unserer (Partei-) Politik wieder.

 

Uns geht es bei dieser Initiative vor allem darum aufzuzeigen, warum jeder Mensch (auf der Welt) psychisch beeinträchtigt ist und wie diese Beeinträchtigungen wiederum über die Gruppendynamiken jeden von uns psychisch beeinträchtigen. Wir leben in einem Jahrtausenden alten Teufelskreis, aus dem wir nur durch Bewusstmachungsarbeit endlich heraus kommen.

 

Unser aller Leben besteht zum größten Teil aus dem mehr oder weniger exzessiven Ausleben und der ständiger Verteidigung unserer psychischen Beeinträchtigung(en). Die dadurch ständig entstehenden Probleme, Auseinandersetzungen und Zerwürfnisse (auf allen sozialen Ebenen) sind auch mit ein Grund bzw. die Antriebskraft für unsere Initiative „Weltrettung durch Therapie“

Wir möchten nicht mehr, dass unser Leben ständig von anderen (hoch) traumatisierten Menschen beschädigt wird oder wir als Selbstbetroffene andere beschädigen, denn wir können und wollen uns keine isolierte Insel leisten. Und dass wir allesamt traumatisiert und somit betroffen sind, ist keine Beleidigung anderer Menschen und auch keine Verdrängung unserer eigenen uns betreffenden (psychischen) Probleme, sondern eine unumstrittene und beweisbare Tatsache.

So wie ein stark oder dauerhaft erkälteter Mensch weiß, dass BeHandlungsbedarf besteht, so sollten sich alle Menschen bewusst machen, dass unsere (immensen und vielfachen) Traumatisierungen (von denen wir wie bereits erwähnt alle betroffen sind und dies völlig egal ob wir es zugeben wollen oder nicht) nicht von alleine weggehen bzw. sich sogar (vor allen auch über die negativen Gruppendynamiken) immer weiter verschlimmern und weitergereicht werden, wenn nicht ge- bzw. behandelt wird.

Traumata lassen sich nicht betäuben, nicht wegschoppen oder wegarbeiten. Letzteres führt z.B. sogar zu unserer völlig kranken Erwerbseinkommens-Parallelwelt, durch die dann völlig kranke Haltungen und Werte, wie z.B. „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ entstehen.


 

„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

Evelyn Beatrice Hall

 

2 Gedanken zu „Dürfen wir behaupten, dass „alle“ Menschen psychisch beeinträchtigt sind?

  1. „Wir möchten nicht mehr, dass unser Leben ständig von anderen (hoch) traumatisierten Menschen beschädigt wird, denn wir können und wollen uns keine isolierte Insel leisten.“ – hier fehlt mir eine entscheidende Ergänzung! : Und auch wir möchten nicht mehr ständig das Leben anderer traumatisieren…

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    1. Danke für den Hinweis, wobei wir wissen, dass wir alle Opfer und Täter zugleich sind. Aber Du hast Recht, diese Aussage fehlt im Text, weswegen wir den Satz wie folgt erweitert haben… „Wir möchten nicht mehr, dass unser Leben ständig von anderen (hoch) traumatisierten Menschen beschädigt wird oder wir als Selbstbetroffene andere beschädigen, denn wir können und wollen uns keine isolierte Insel leisten.“

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